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#minus50 ist ein umfassendes Unternehmensprogramm. Dabei geht es nicht um „Was brauchen wir noch?“ sondern zunächst um „Was muss weg?“
#minus50 heißt: 50 Prozent weniger Bürokratie, Administration, Hierarchie, Reportings, Kennzahlensysteme usw., um agiler und damit zukunftsfitter zu werden.
Die eigenen Mitarbeiter können auf dem Weg zu diesem Ziel überaus hilfreich agieren. Machen Sie dazu doch mal einen „Kill a stupid rule“-Workshop. |
bald ist es wieder soweit: Budgetierungsprozesse und Planungsexzesse, durch die über Wochen die halbe Firma in Lähmung verfällt, stehen auf dem Programm. Wetten auf die Zukunft wandern die Silos rauf und runter. Unten setzt man die Zahlen so niedrig wie möglich an, weil alle wissen: Ganz egal, wie fundiert die zeitaufwendigen Ausarbeitungen auch sind, oben legt man pauschal nochmal 5 Prozent auf die Zielzahlen drauf. Oder 10 Prozent. Oder noch mehr. Und natürlich werden die veranschlagten Budgets kräftig gekürzt.
Die neuen Zahlen werden dann runtergereicht - und überall beginnt es zu rechnen, zu rödeln, zu bugsieren und zu schachern, um alles passend zu machen. Die einzige Gewissheit ist allerdings die, dass Plan und Wirklichkeit bereits am zweiten Tag des neuen Geschäftsjahres auseinanderdriften. Und was macht ein braver Manager dann? Er folgt nicht der Wirklichkeit, sondern dem Plan. Das ist absurd!
Bürokratiemonster rund um Ratespiele
Natürlich ist Planung wichtig, aber doch bitte nicht so. Kaum sind nämlich die finalen Zahlen verkündet, überlegt sich jeder vor allem, welche Tricks wieder mal nötig sind, um eine Punktlandung hinzubekommen. Denn man wird ja an der Planerfüllung gemessen, sogar bonifiziert.
Und jeden Freitag ist dann Märchenstunde. Der Wochenbericht muss geschrieben werden. Wurden die Monats-, Quartals- und Jahresergebnisse nicht erreicht, startet eine umfangreiche Abweichungsanalysen- und Erklärungsbürokratie. Über die Kosten, die das alles verschlingt, will ich hier gar nicht reden.
Ein reines Selbstbeschäftigungsprogramme
Solche Planspiele sind nicht nur eine Farce, sondern auch sehr riskant. Wer nämlich mit gesenktem Kopf nur noch in sein Zahlenwerk starrt, sieht den Feind nicht einmal kommen. Wer vordringlich für ein großes Stück vom Budgetkuchen und damit gegen andere Abteilungen kämpft, hat keine Kraft mehr für den Markt.
Und weil die ganze Organisation so intensiv mit sich selbst beschäftigt ist, hat sie kaum Zeit für die Kunden. In einem auf rigider Kontrolle aufgebauten System können auch keine Innovationen entstehen. Am Ende honorieren die Unternehmen nicht maximale Machbarkeiten, sondern List, Lug und Trug. Und jeder weiß von diesem bedenklichen Spiel, aber alle machen es mit.
Die größten Chancen sind jenseits der Pläne
Planungssicherheit ist ein Widerspruch in sich. Was den Unternehmen heute im Markt begegnet, ist permanente Vorläufigkeit. In digitalen Zeiten können „Schwarze Schwäne“ (Nassim Nicholas Taleb), also höchst unwahrscheinliche Ereignisse, an jeder Ecke lauern.
Dafür sollten Wenn-dann-Szenarien, dynamische Strategien, rollierende Ziele und Optionen für verschiedene Zukünfte auf Abruf in der Schublade liegen. Denn „Schwarze Schwäne“ warten nicht auf Budgetierungstermine. Und „Weiße Schwäne“ schon gar nicht. Ergo: Manager laufen besser den Kunden hinterher, statt ihrem Plan.
Wenn nicht so, wie aber dann? #minus50!
ADCD, also agil, digital, collaborativ, disruptiv: So lautet die Zauberformel der Zukunft. Die Kernfrage ist dabei die: “Wie organisieren wir unser Unternehmen im Zeitalter der digitalen Transformation?” Eines ist jedenfalls sicher: Auf der Reise in die Zukunft braucht es leichtes Gepäck, weil die Märkte, wie die Hasen, immer neue Hacken schlagen. Das bedeutet: Alles, was eine Organisation langsam macht, muss weg. Und alles, was sie schnell macht, muss her.
#minus 50 setzt genau an diesem Punkt an und will sagen: Halb so viel Bürokratie, Administration, Formularwesen und halb so viele Regelwerke, Reportings, Planungsexzesse, das wäre schon mal ein Start. Wie sich das bewerkstelligen lässt? Stellen Sie sich im Führungskreis, bevor die anstehende Jahresplanung beginnt, doch mal folgende Frage:
„Wie können wir den zeitlichen Aufwand rund um unsere Planungsprozesse um 50 Prozent reduzieren – und unsere Zielvorgaben deutlich flexibler gestalten, um agiler zu werden?“
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